Zwei Jahre Bürgergeld – von Beginn an ein Konfliktthema. Laut Kritikern zu viel Geld für zu wenig Leistung, Bezieher dagegen wünschen sich mehr Unterstützung vom Jobcenter. Wie geht‘s für Bürgergeldempfänger weiter?
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Was früher Hartz IV war, ist seit zwei Jahren das Bürgergeld. Dass jedem Bedürftigen dieser Betrag für ein menschenwürdiges Leben zusteht ist ein Grundrecht und wurde 2019 mit einem Verfassungsgerichtsurteil nochmal bestätigt. Doch wie lebt es sich damit? Was muss sich ändern?
Die Miete selbst zahlen zu können und nicht weiter als Empfänger abhängig vom Staat zu sein, das wünschen sich viele. Ein besserer Umgang mit Arbeitslosen und zielführende Weiterbildungen – diese Hoffnung hat sich für viele Bürgergeldbezieher scheinbar nicht erfüllt.
„Eigentlich kann man auch sagen, es ist halt jetzt Hartz 5“, meint Marcel Kieselbach auf die Frage, was das Bürgergeld im Unterschied zu Hartz IV für ihn bedeutet. Der 47- Jährige aus dem Erzgebirge ist ausgebildeter Krankenpfleger, arbeitet aber schon viele Jahre nicht mehr in dem Beruf. Erst bekam er Hartz IV; daraus ist inzwischen das Bürgergeld geworden. Mit einem Job in einer Reinigungsfirma stockt er die Grundsicherung auf. Viel Zeit, so erzählt er es uns, verbringe er mit Formularen, Anträgen und Widersprüchen – also mit Bürokratie rund um die Grundsicherung. Die Hoffnung, dass das Bürgergeld den besseren Umgang mit den Arbeitslosen wieder mehr in den Vordergrund rückt und dass es zielführendere Weiterbildungen gibt, für ihn und andere, die unsere Reporterinnen für diesen Film treffen, hat sich das nicht erfüllt. Politisch ist das Thema aufgeheizt. Was meinen diejenigen, die täglich mit Bürgergeldempfängern zu tu haben? Steffen Strykowski ist Fallmanager beim Jobcenter in Halle/Saale. Seine Aufgabe: junge Leute mit sogenannten multiplen Vermittlungshemmnissen in Arbeit bringen. Dass das Bürgergeld grundlegend reformiert wird, erwartet er nicht – aus seiner Sicht bleiben die Menschen und die Probleme gleich, ist der Arbeitsmarkt mal schlechter und mal besser.
Beim Bürgergeld sparen, so sehen es auch Experten, könne man wohl nur bei Maßnahmen, die Menschen wieder in Arbeit bringen sollen. Wie ist das Leben mit Bürgergeld? Was muss sich ändern? Und was leisten Ein-Euro-Jobs wirklich? Diesen Fragen gehen exactly-Reporterinnen für diesen Film nach.
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00:00 Intro
01:08 Ein entspanntes Leben auf Staatskosten? - Marcel Kieselbachs Geschichte
04:33 warum Marcels Ehefrau Sandra auch auf Bürgergeld angewiesen ist
04:18 Verfügbares Einkommen der Kieselbachs
06:09 Viel Post vom Amt, viele Nachweise erbringen – der Alltag mit Bürgergeld
08:11 Einführung des Bürgergelds – ein Rückblick
09:18 Kritik am Bürgergeld aus der Politik
10:16 Ist das Bürgergeld gescheitert?
12:08 Ein-Euro-Jobs: Wie steht es um die Chancen auf Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt?
17:01 Wie blicken Jobcentermitarbeitende auf das Bürgergeld?
20:14 Wie viele Menschen bekommen Bürgergeld?
20:55 Sparsam leben vom Bürgergeld – Melanies Geschichte
21:10 Erwartungen an die Wahl
28:54 Fazit
#jobs #jobcenter #bürgergeld #hartz4
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