Seit 1840 existiert im Zentrum des Wengerterdorfes Stetten im Remstal, in der Mühlgaß, ein gemeindeeigenes Backhäusle, in dem bis zum heutigen Tag Kuchen und Brot im traditionellen Holzbackofen hergestellt werden. Eine der regelmäßigen Nutzerinnen war bis zu ihrem 95. Lebensjahr Elis Zimmer (Jahrgang 1917) aus der Pommergaß. Sie ist eine der typischen Schwäbinnen, die ihr Leben lang "emmr kschaffd henn". Von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter.
Sie ist ebenfalls typisch für eine Nachkriegsgeneration von Frauen, die - aufgrund ihrer Lebensumstände - in die Fabrik gehen mussten, zu den damals angebotenen Frauenarbeitsplätzen in der Nahrungsmittelindustrie (Birkel-Nudeln, "Bomboles"-Kaiser, Schoko-Friedel).
Der 30-minütige Film zeigt, wie im Backhäusle der Ofen mit Kräala angezündet und dann zu Hause der Brotteig geknetet und portioniert wird. Wir sind dabei, wenn die Brote in den Ofen eingeschossen werden und sehen natürlich auch das knusprige Resultat. Dazu erzählt Elis Zimmer aus ihrem arbeitsreichen Leben. Und dies in einem altertümlichen Schwäbisch, das heute nur noch von ganz wenigen Menschen gesprochen (und verstanden) wird.
Der Film ist Teil des Projektes "Dorfgedächtnis" der Allmende Stetten, einem 2005 gegründeten Politik- und Kulturverein. Mit diesem Projekt will die Allmende dem Verlust des Erfahrungsschatzes der älteren Generation entgegenwirken. Diese Erfahrungen wurden früher mündlich von einer Generation zur anderen weitergegeben. Dieser Faden ist leider gerissen, so dass es unser Ziel ist, durch Interviews mit älteren Leuten deren Wissen für die Nachwelt zu erhalten und untergehende handwerkliche und bäuerliche Traditionen zu dokumentieren.
Die weiteren Filme aus dem Projekt Dorfgedächtnis können als DVD zum Preis von 25 Euro bei der Allmende bestellt werden,
[email protected], Tel. 07151.42866. Weitere Informationen unter https://www.allmende-stetten.de
Backen im Holzbackofen – Eine kleine Geschichte der Dorfbackhäuser (2)
Die Geschichte der württembergischen Holzbackhäuser, erzählt bei einem Rundgang mit Steffi Cornelius, Leiterin des Freilichtmuseums in Beuren.
Laufzeit: 30 Minuten
Wasser, Wein und Wirtschaftswunder – Industrie- und Wirtschaftsgeschichte des Unteren Remstals (3)
Der Bau der Remsbahn, die Nutzung der Wasserkraft für die Stromerzeugung und das tüftlerische Genie seiner BewohnerInnen waren Voraussetzung für die Entwicklung des Unteren Remstals von bitterer Armut zu einer der reichsten Regionen der Welt
Laufzeit: 30 Minuten
„Rettet die Reben“ – Trockenmauer + Museumswengert (4)
Das 2005 begonnene Trockenmauerprojekt der Allmende, Restaurierung der alten Trockenmauer, Museumswengert und alte Bewirtschaftungsmethoden im Wengert.
Laufzeit: 30 Minuten
Mr hodd nemme leba kennå drvo – Die Dorfmühle zu Stetten im Remstal (5)
Müllersfrau Marianne Schlegel, Helga Idler geb. Schlegel und der Mühlenhistoriker Markus Numberger erzählen die Geschichte der ehemaligen Getreidemühle im Dorfzentrum von Stetten.
Laufzeit: 41 Minuten
Oma, i will a Schmalzbrot – Die Geschichte der Glockenkelter in Stetten (6)
Die wechselreiche Geschichte der herrschaftlichen Bannkelter am Ende der Obergaß in Stetten: NSDAP-Parteilokal, Heim für sowjetische Zwangsarbeiterfamilien, Unterkunft für kinderreiche Vertriebenen-Familien. Ausgezeichnet mit dem Landespreis für Heimatforschung 2014.
Laufzeit: 60 Minuten
Die Kelterkathedrale – Der Umbau der Glockenkelter in Stetten (7)
Geschichte, Umbau und Einweihung der „Kelterkathedrale“ Glockenkelter im April 2012.
Ausgezeichnet mit dem Landespreis für Heimatforschung 2014
Laufzeit: 45 Minuten
Karl Haidle – Hondert! (8)
Karl Haidle aus der Pommergaß, Jahrgang 1915, ist der älteste Stettener Bürger. Er erzählt sein erlebtes Jahrhundert vom Kaiserreich bis heute
Laufzeit: 45 Minuten
Die Teichmanns – Ein Leben für die Menschlichkeit (9) 2018
Ein Porträt der Stuttgarter Arbeiterfamilie Teichmann, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Antifaschisten. Zivilcourage und beherzter Alltagswiderstand in dunklen Zeiten.
Laufzeit: 50 Minuten
Nedd åmôôl Ade ksagd – Zwangsarbeit in Stetten 1940-1945 (10) 2018
Das Schicksal der 200 Stettener ZwangsarbeiterInnen in Interviews mit alten StettenerInnen. Laufzeit: 15 Minuten
Stetten.Grafeneck.1940 – Eine Busfahrt in den Tod (11) 2018
403 Behinderte aus der Anstalt Stetten und der 1939 nach Stetten ausgelagerten badischen Anstalt Kork wurden 1940 mit den „Grauen Bussen“ nach Grafeneck transportiert und dort vergast.
Laufzeit: 40 Minuten
Veröffentlicht von KERNENKENNENlernen dem YouTube-Kanal über Kernen im Remstal.
Unterstützt vom Gewerbeverein Kernen (GVK) und "Freundliches Kernen".
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